Wenn es einem gut geht, kann man auch mal großzügig sein. Nach diesem Motto wollte ein Mann in Oregon offenbar sein Glück teilen. Er löste damit nicht nur ein Verkehrschaos aus, sondern stellt seine Familie offenbar vor ernste Probleme.
Auch wenn man sich manchmal wünschen mag, dass Geld einem zufliegt – in der Regel ist das nicht der Fall. Auf einer Autobahn in Oregon ist es zahlreichen Fahrern am Dienstagabend allerdings passiert. Aus einem fahrenden Wagen flatterten bündelweise Scheine. Weil der Fahrer gerne teilen wollte.
Das sagte Colin M. den wegen der Verkehrssituation gerufenen Ordnungskräften. Als die auf der Interstate 5 in der Gegend von Eugene, Oregon ankamen, bot sich ihnen ein skurriles Bild. Zahlreiche Autos waren am Rande der Straße geparkt, die Menschen liefen an und auf der vierspurigen Straße hin und her, um die durch die Luft flatternden Scheine einzusammeln, berichtet der Lokalsender "KEZI". Die Scheine sind in Clips der Szene gut zu sehen. Schnell hatten die Beamten M.s Wagen identifiziert. Nach einer einfachen Bitte hörte er mit dem Geldregen aus seinem Wagenfenster auf.
Jackpot an der Autobahn in Oregon
Das Chaos war da aber schon in vollem Gange. Nach eigenen Angaben soll M. zu diesem Zeitpunkt bereits 200.000 Dollar aus dem Fenster geworfen haben – wortwörtlich. Es gehe ihm gut und er wollte andere "mit einem Geldgeschenk segnen", sagte er den Beamten. Die genaue Summe konnten sie dem Sender zufolge nicht bestätigen.
"Auf einmal flatterte ein Hunderter auf unsere Windschutzscheibe", berichtet eine Augenzeugin dem Sender. "Also hielten mein Freund ich an und teilten uns in zwei Richtungen auf. Bisher haben wir 300 Dollar gefunden!" Die Polizei habe am nächsten Morgen noch versucht, übriggebliebene Scheine aufzusammeln, berichtete sie. "Die Vorbeifahrenden scheinen einen guten Job gemacht zu haben", sagte der Beamte Jim Andrews dem Sender "ABC 7". Es sei kein einziger Schein mehr gefunden worden. Trotzdem suchten noch immer Anwohner die Straßenränder ab, um unentdeckte Scheine aufzustöbern.
Aktion mit Folgen
Ob M. nun wegen der Aktion eine Strafe fürchten muss, ist noch nicht ganz klar. Mit der unverantwortlichen Situation habe er zwar den Verkehr gefährdet. Gegen konkrete Gesetze habe er aber nicht verstoßen. Weil bei keinem Teilnehmer ein Schaden entstand und M. sofort kooperiert habe, hätten die Beamten deshalb auf eine Verhaftung verzichtet.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine Opfer gibt. Ein nicht näher genannter Verwandter soll gegenüber der Polizei ausgesagt haben, dass M. für die Aktion ein gemeinsames Konto der Familie leer geräumt habe. "Weil es ein geteilter Account war, hat er denselben Anspruch, das Geld abzuheben", erläuterte Polizist Andrews "ABC 7". Wirklich überrascht schien die Familie aber nicht zu sein. Die Aktion sei für M. durchaus normal, sagte der Verwandte gegenüber "KEZI". Die Familie hofft nun auf die Ehrlichkeit der Finder: Wer etwas aufgesammelt hätte, soll das Geld doch bitte zurückgeben. Anders als M. behaupte, bräuchten sie das Geld durchaus selbst.
Und was denken Sie daran ?