Um ein Haar wäre es für Elli schlecht ausgegangen. In der neuen Folge "Martin Rütter - Die Welpen kommen" bringt Herrchen Andreas den Hundewelpen durch Ahnungslosigkeit in Lebensgefahr. Das Kamerateam greift ein und verhindert eine Katastrophe.
Ein Schock für jeden Hundebesitzer: In der neuen Folge von "Martin Rütter – Die Welpen kommen" wird Mischlingswelpe Elli nur knapp vor einer stark befahrenen Straße gerettet. Hundetrainer Martin Rütter ist entsetzt: "Das ist wirklich gefährlich!", kommentiert er die Situation kurz vor ihrer Eskalation.
"Eine Welpen groß zu ziehen, war schon immer ein Traum von mir"
Doch wie konnte es überhaupt zu solch einer gefährlichen Situation kommen? Mischling Elli, ein Mix aus Altdeutschem Schäferhund und Labradoodle, war erst vor einem Tag zu Familie Doss nach Elz gekommen. Die Familie hatte nach einem zweiten Hund Ausschau gehalten, um Familienvater Andreas eine neue Aufgabe zu geben. Der 60-Jährige erlitt im vergangenen Jahr vier Schlaganfälle, die er allesamt aus eigener Kraft und mit jeder Menge Disziplin überwunden hat. "Einen Welpen groß zu ziehen, war schon immer ein Traum von mir", erklärt Andreas in der Sendung und weiter. Nachdem er "viele Handicaps mit Disziplin überwunden" habe, fühle er sich für diese Aufgabe nun bereit.
Tiere, insbesondere Hunde, können sich bei (vergangener) psychischer Belastung positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Studien zeigen, dass die Lebensqualität von Patienten durch die tierischen Freunde nachhaltig gesteigert, Stress reduziert und das soziale Wohlbefinden gestärkt werden kann. Das weiß auch Rütter: "Sich um einen Welpen zu kümmern, kann für Menschen, die schwer gesundheitlich beeinträchtigt sind, sehr positiv sein, klärt Martin Rütter auf: "Das wird vielleicht für ihn auch noch mal so einen richtigen Schwung geben."
Hunde anbinden: "Ich bin wirklich hysterisch bei dem Thema"
Dennoch äußert der Hundeprofi auch Bedenken: "Aber man muss auch ehrlich sein: Ich habe auch Menschen erlebt, die das total überfordert hat." Auch Tochter Johanna fürchtet, dass sich ihr Vater mit der Aufgabe schnell überfordert fühlen könnte.
Und schon am nächsten Tag werden die Bedenken zur Realität. Andreas macht sich mit Elli und Familienhund Keks auf den Weg zum Metzger. Vor dem Geschäft bindet der Bankkaufmann die Hunde an einem Tor fest. Doch während Keks das Prozedere bereits gewohnt ist, ist die Situation für Welpe Elli komplett neu. Andreas hat jedoch keine Bedenken: "Elli muss dann eben auch mal die fünf Minuten warten, bis ich die Wurst geholt habe", sagt der Familienvater naiv.
Rütter ist sofort alarmiert. "Ich bin wirklich hysterisch bei dem Thema", betont der Profi. Er fürchtet nicht nur, dass jemand den Hund mitnehmen könnte, sondern auch, dass der Vierbeiner aus Langeweile oder Panik auf die Idee kommt, die Leine durchzubeißen. "Ich hätte immer Angst, dass mir jemand den Hund klaut", führt er aus und rät Hundebesitzern dringlichst davon ab, ihre Vierbeiner vor Geschäften festzubinden. Gerade im Hinblick auf nahegelegene Verkehrsstraßen gibt er zu bedenken, dass sich der Hund auch von alleine losreißen könne.
Welpe befreit sich aus Geschirr
"Bei 99 Prozent der Hunde ist das Halsband und das Brustgeschirr zu locker. Die Menschen denken wahrscheinlich, der Hund ist zu eingeschränkt, wenn man es richtig anzieht", sagt Rütter. Doch wenn der Hund panisch oder ängstlich wird, kann er sich ohne große Probleme selbst aus dem Halsband oder Brustgeschirr befreien.
Die Befürchtungen des Hundetrainers werden nur wenige Sekunden später zur Realität, Elli windet aus ihrem Geschirr. "Ey, ihr setzt mich jetzt nicht hier hin und ich gucke zu, wie ein Hund angefahren wird?", sagt Rütter alarmiert. "Das ist wirklich gefährlich!" Bevor die Situation weiter eskalieren kann, greift eine Redakteurin ein, läuft zu Elli und nimmt sie auf den Arm.
Kurz darauf stößt Andreas sichtlich überrascht zum Kamerateam. "Hat er sich ausgezogen?", fragt er. Erst später wird ihm der Ernst der Lage bewusst. " Gott sei Dank war das Kamerateam da", sagt er schockiert und zeigt sich einsichtig: "Im schlimmsten Fall hätte die Elli überfahren werden können. Da habe ich dann auch gesehen, dass ich in bestimmten Dingen die Weitsicht noch nicht habe, die ich vielleicht vor den Schlaganfällen noch gehabt habe."
Lebensgefahr für den Vierbeiner
Auch Rütter appelliert an Martin: "Ich will mir das echt nicht ausmalen, wenn wir nicht dabei gewesen wären, was das mit der ganzen Familie gemacht hätte." und weiter "Papa sagt: 'Ach, das wird ein Jungbrunnen! Ich nehme den Hund mit' und an Tag eins geht das so in die Hose – Katastrophe!" Dennoch ermutigt er den Familienvater, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und weiter zu machen. "Speichern wir das mal ab als eine gute Lernerfahrung: Andreas wird ja dieses Labber-Geschirr auf keinen Fall mehr benutzen und in Zukunft sicherer gehen. Ich hoffe, dass das viele Menschen zu Hause gesehen haben."
Ein grundsätzliches Verbot für das Anleinen von Hunden vor Geschäften gibt es zwar nicht, trotzdem ist der Hundehalter in der Pflicht, das eigene Tier zu beaufsichtigen. Demnach sollte ein Hund niemals vor einem Geschäft festgebunden werden – zu groß ist die Gefahr, dass der Vierbeiner geklaut wird oder sich selbst befreit. Auch wenn keine Hauptverkehrsstraße in der Nähe ist, kann sich das Tier an der Leine verletzen, von Tierhassern vergiftet oder von Passanten belästigt werden. Ist es verängstigt und schnappt aus der Situation heraus zu, haftet der Tierbesitzer – gute Gründe, das Tier daheim und nicht vor dem Geschäft zu lassen.
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