Nicht alle Frauen treffen die Wechseljahre gleichermaßen hart. Viele merken von der hormonellen Umstellung wenig bis nichts. Andere spüren die Unannehmlichkeiten etwas deutlicher. Rund ein Drittel leidet indes stark: Zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren zählen Schlafstörungen, Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und depressive Phasen. Doch was hilft wirklich, um gegen die psychischen und physischen Probleme anzukommen?
Manch Betroffene bekommt über einen kurzen Zeitraum Medikamente verschrieben, die die hormonelle Umstellung im Körper regulieren sollen. Doch durch die in der Regel kombinierte Einnahme von Östrogen und Gestagen während der Wechseljahre entstehen Risiken, die nicht jede Frau auf sich nehmen will: So erhöht sich dadurch die Gefahr von Thrombosen, Herzinfarkten, Schlaganfällen sowie Brust- und Gebärmutterkrebs. Mit weniger bis keinen Nebenwirkungen hingegen ist bei Naturheilmitteln und anderen natürlichen Hilfsmitteln zu rechnen.
Yamswurzel – die tropische Heilpflanze
Bei hormonellem Ungleichgewicht soll etwa die Yamswurzel Wunder wirken. Die Pflanze, die auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin Verwendung findet und in Südamerika und Westafrika als Grundnahrungsmittel gilt, ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie etwa Diosgenin, das die Beschwerden in den Wechseljahren lindern soll. Diosgenin ähnelt von seiner Wirkung her Progesteron. Da der Progesteronspiegel während der Wechseljahre sinkt, kann die Yamswurzel hier ausgleichend wirken. Man erhält sie in gut sortierten Reformhäusern frisch, aber auch als Pulver, Creme, Saft oder Pressling.
Ja, nein, vielleicht?
Manche Frauen bemerken erste Anzeichen mit 35 Jahren, bei anderen ist es erst mit Mitte 50 soweit. Wann beginnen eigentlich die Wechseljahre? Stecken Sie vielleicht schon mittendrin? Um das herauszufinden, gibt es verschiedene Selbsttests für die Wechseljahre.
Sibirischer Rhabarber – die Heilpflanze aus dem Norden
Eine andere nachweislich wirksame Pflanze bei Wechseljahresbeschwerden ist der sibirische Rhabarber, der im südlichen Norwegen und südlichen Sibirien wächst. Seine Wurzel enthält östrogenähnliche Stoffe und kann daher – vergleichbar mit der Yamswurzel – den durcheinander geratenen Hormonhaushalt während der Wechseljahre regulieren. So können unter anderem Schweißausbrüche, Herzbeschwerden und Stimmungsschwankungen natürlich behandelt werden.
Konkrete Details – auch über die Studie, die die Wirksamkeit des sibirischen Rhabarbers bestätigt – liefert unser Beitrag Die Heilpflanze Sibirischer Rhabarber hilft in den Wechseljahren.
Heilpflanze Nachtkerze
Ein echter Klassiker unter den Heilpflanzen ist die Nachtkerze, die auch bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen kann. Ihr großes Plus sind die sogenannten Linolsäuren: Ihnen wird nachgesagt, dass sie unter anderem gegen Hitzewallungen, trockene Haut, hormonbedingte Schmerzen in der Brust und andere Frauenleiden wie Schwangerschaftsdiabetes und PMS wirken. Die enthaltene Gamma-Linolensäure soll außerdem die Konzentrationsfähigkeit unterstützen. Nicht selten leiden Frauen während ihrer Wechseljahre nämlich auch unter Konzentrationsproblemen und vorübergehendem Gedächtnisverlust.
Mit Rotklee gegen Wechseljahresleiden
Wer einen Garten zu Hause hat, der kennt die Pflanze gut: Rotklee – auch Wiesenklee genannt – ist hierzulande weit verbreitet, wächst auf Wiesen, Feldern und in Wäldern, wird aber auch als Kulturpflanze angebaut. Als Unkraut sollte man ihn also nicht abtun: Rotklee kann sogar bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen. Die enthaltenen Isoflavone, die wie Lignane zur Gruppe der Phytoöstrogene zählen, können einen Östrogenmangel ausgleichen. Phytoöstrogene sind übrigens auch in Sojabohnen, Hülsenfrüchten und Leinsamen enthalten.
Doch nicht nur bei hormonellen Leiden während der Wechseljahre kann Rotklee helfen: Wo Rotklee als Heilpflanze noch Anwendung finden kann, erfahren Sie hier.
Heilpflanze Traubensilberkerze
Ob als Tablette, Kapsel, Tropfen, Tinktur oder Tee: Auch die Traubensilberkerze kann bei Beschwerden in den Wechseljahren zu einem besseren Wohlbefinden beitragen. Wie der Rotklee enthält sie zum Beispiel Isoflavone, die ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts ausgleichen und so Beschwerden wie Hitzewallungen auf natürlichem Weg bekämpfen können.
Besonders empfohlen wird die Kombination der Traubensilberkerze mit Johanniskraut, Nachtkerze oder Mönchspfeffer. Welche wertvollen Inhaltsstoffe stecken sonst noch in der Traubensilberkerze? Diese und weitere Informationen finden Sie im Beitrag zur Heilpflanze Traubensilberkerze.
Die Nase läuft, der Hals kratzt
Wer auf natürliche Helfer bei unterschiedlichsten Leiden setzen will, kann bei Heilpflanzen aus dem Vollen schöpfen. So unterstützen viele Pflanzen nicht nur bei den Wechseljahren, sondern etwa auch im Kampf gegen Erkältungen – damit Sie nicht gleich zu Medikamenten greifen müssen. Das sind Die besten Heilpflanzen bei Erkältung.
Wirkungsvolle Schüssler-Salze?
Die alternativmedizinischen Präparate von Mineralsalzen sollen dem Ungleichgewicht des Mineralhaushalts in unseren Zellen entgegenwirken. Zwar ist dies nicht wissenschaftlich belegt, dennoch schwören manche auf die Wirksamkeit von Schüssler Salzen.
Auch während der Wechseljahre können die zwölf verschiedenen Salze stark verdünnt – vergleichbar mit der Potenzierung in der Homöopathie – Anwendung finden. Je nach Schüsslersalz können so Hitzewallungen, innere Unruhe oder Scheidentrockenheit sanft behandelt werden. Das Mineralsalz Nr. 3 soll zum Beispiel den Mangel an Östrogen und Progesteron während der Wechseljahre regulieren. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Wer mehr über die Anwendungsmöglichkeiten der Schüssler Salze erfahren möchte, findet Informationen in unserem Beitrag Schüssler-Salze und Wechseljahre.
Homöopathie für die Wechseljahre
Homöopathische Mittel sind in der Naturheilkunde ein beliebter Ersatz zur schulmedizinischen Arznei – wenngleich ihre Wirkung nicht unumstritten ist. Wen Beschwerden während der hormonellen Umstellung rund um das Ausbleiben der Regelblutung plagen, der kann auf zahlreiche Globuli zurückgreifen: So soll etwa Sepia bei Libidoverlust, Schlafstörungen und Hitzewallungen in den Wechseljahren helfen, Lachesis bei depressiver Stimmung am Abend und Kopfschmerzen, sowie Calcium carbonicum bei Schweißausbrüchen.
Haben auch Sie Beschwerden während der Wechseljahre und erwägen als natürliche Unterstützung Homöopathie? Dann hilft Ihnen sicher unser ausführlicher Artikel Homöopathie in den Wechseljahren weiter.
Tees für die Wechseljahre
Eine sanfte und natürliche Art, dem von den Wechseljahren geplagten Körper etwas Gutes zu tun, sind Tees. Spezielle Kräutermischungen sollen gegen die typischen Leiden wie Hitzewallungen, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen helfen. Welcher Tee für welche Wechseljahresbeschwerde hilft? Das lesen sie unter Tees für die Wechseljahre. So bringen Sie sich und Ihren Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht – und trotzen den unschönen Begleiterscheinungen.
Und was denken Sie daran ?