Eine Hamburger Kita möchte keinen Weihnachtsbaum mehr aufstellen und argumentiert mit Religionsfreiheit. Eltern reagieren empört.
Der festlich geschmückte Weihnachtsbaum gehört für viele zu Weihnachten wie die Streifen aufs Zebra. Er hat Tradition. Eine Kita in Hamburg will bei dieser aber nicht mehr mitmachen. Dort soll in Zukunft kein Baum mehr aufgestellt werden, teilte die Leitung der Kita Mobi im Stadtteil Lokstedt den Eltern in einem Schreiben mit. Die Entscheidung löste einen regelrechten Eklat aus. Viele Eltern zeigten sich entrüstet, wittern gar eine um sich greifende "Cancel Culture". Das Hamburger Abendblatt berichtete zuerst.
Unüberlegt war die Entscheidung, die das Team der Kita Mobi getroffen hat, nicht. Hinter dem Verzicht auf den Weihnachtsbaum steckt ein inklusiver Gedanke. Denn, so teilte die Leitung der Kita den Eltern in einem Schreiben mit, man habe beschlossen, "kein Kind und seinen Glauben ausschließen" zu wollen. Um die Religionsfreiheit zu gewährleisten, wolle man keine christlichen Feste mehr feiern. Dekoriert wurde in der Kita aber dennoch, allerdings glaubensneutral. Die Deko sei entsprechend "angepasst" worden. Geschmückt wurde unter anderem mit selbstgebastelten Adventskalendern.
Der Weihnachtsbaum als Problem-Deko?
An sich spreche nichts gegen den Weihnachtsbaum, so Linda Köster, die im Vorstand des Kita-Trägers "Stiftung Kindergärten Finkenau ist". Es sei aber Sache der einzelnen Teams, welche weihnachtlichen Traditionen aufgegriffen werden und welche nicht. Und dieses Team habe sich entgegen des Wunschs der Eltern eben gegen einen Weihnachtsbaum entschieden, zitiert die "Bild". Köster betont, dass nicht alle Bräuche umgesetzt werden könnten.
Die Idee, die Weihnachtszeit zwar zu feiern, ihr aber aus Respekt gegenüber anderen kulturellen und religiösen Hintergründen, keinen christlichen Stempel mehr aufzudrücken, stieß so manchen Eltern laut Hamburger Abendblatt mächtig auf. Der Weihnachtsbaum als Problem-Deko? Viele Eltern können diesen Gedankengang genauso wenig nachvollziehen wie die Tatsache, dass Weihnachtsmärkte inzwischen oftmals Wintermärkte hießen.
Und was denken Sie daran ?