Gefräßige Schnecken können einem den Spaß am Gärtnern schnell vermiesen – kaum sind die neuen Stauden eingepflanzt, tun sich die Schleimer an ihnen gütlich. Wer sich den Ärger ersparen möchte, setzt auf schneckenresistente Pflanzen. Zehn Tipps
Erst vor einigen Tagen im Garten eingepflanzt, sind von den wunderschönen Lupinen eines Morgens plötzlich nur noch Stängel und Blattfetzen übrig. Die Übeltäter sind schnell gefunden: Gefräßige Nacktschnecken haben sich in der Nacht über das frische Grün hergemacht.
Solche Erlebnisse können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern die Lust an der Arbeit im Grünen schnell vermiesen. Denn haben Schnecken das Beet erstmal als Büffet für sich entdeckt, ist der Kampf um die Pflanzen nur äußerst schwer zu gewinnen.
Einen Weg, um gar nicht erst in dieses Dilemma zu geraten, bieten schneckenresistente Blumen, Stauden und Kräuter. Denn nicht jede Pflanze steht auf dem Speiseplan der Tiere und manche weiß sich sogar aktiv mit einem Fressschutz zu wehren. Das können beispielsweise behaarte Blätter oder aromatische Inhaltsstoffe sein. Wir liefern zehn Pflanzideen für den Garten.
Kapuzinerkresse: schützende Zierde
Die Kapuzinerkresse verschönert mit ihren leuchtenden Blüten nicht nur jeden Garten und ist wegen ihrer langen, dicht belaubten Ranken eine beliebte Sichtschutz-Begrünung. Sie eignet sich auch als bunte Beetumrandung hervorragend, um andere Gewächse vor Schnecken zu schützen. Ihr Geruch soll die Tiere nämlich vertreiben.
Bei Blattläusen wiederum ist die Pflanze sehr beliebt, weshalb findige Hobbygärtner die Kapuzinerkresse gern als Blattlausfutter in die Nähe ihrer Gemüsepflanzen setzen, um diese zu schützen. Darüber hinaus lassen sich die aromatischen Blätter und essbaren Blüten in der Küche vielseitig einsetzen.
Löwenmäulchen: robustes Blütenwunder
Das Löwenmäulchen zählt zu den ausdauernden Stauden, die recht anspruchslos sind und sich im Beet ebenso wohlfühlen wie im Balkonkasten. Zwar beglücken die meist einjährigen Arten den Garten oft nur für eine Gartensaison, dafür bringen sie aber üppige Blütenrispen in allen erdenklichen Farben hervor.
Dazu machen Schnecken um das Löwenmäulchen in der Regel einen großen Bogen. Auch Pilzkrankheiten treten nicht in Erscheinung, allenfalls der Löwenmäulchenrost (Puccinia antirrhini) kann ihr Schaden zufügen.
Efeublättriges Alpenveilchen: hübsche Blüte im Herbst
Zu den schneckenresistenten und winterharten Stauden gehört das Efeublättrige Alpenveilchen, wissenschaftlich Cyclamen hederifolium. Die Pflanze fühlt sich auf durchlässigen, humusreichen Böden an halbschattigen Standorten wohl und blüht zwischen September und Ende Oktober.
Erst nach der Blüte erscheinen die spitz-dreieckigen Blätter der Pflanze, die den ganzen Winter über zu sehen bleiben und sich erst im Frühsommer wieder einziehen. Das Efeublättrige Alpenveilchen wird zwar nur zehn Zentimeter hoch, doch ist gerade im frühen Winter mit seinen Blättern ein hübscher Blickfang.
Pfingstrose: schneckensichere Blütenpracht
Ebenfalls eine bezaubernde Pflanze, die Schnecken verschmähen, ist die Pfingstrose. Mit ihrer vollen Blütenpracht, die von Jahr zu Jahr reicher wird, verschönert sie jeden Garten. Streng botanisch gesehen zählt die Pfingstrose zwar nicht zu den Rosen, sondern zu den Hahnenfußgewächsen. Da ihre Blüten denen von Rosen jedoch stark ähneln und die Blütezeit im Frühsommer liegt, hat die Pfingstrose ihren Namen bekommen.
Eltern und Haustierbesitzer sollten ein Auge auf ihre Schützlinge haben: Die Pfingstrose wird als schwach giftig eingestuft. Werden größere Mengen der Pflanze gegessen, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Frauenmantel: Heilkraut und Bodendecker
Um sich die hungrigen Nacktschnecken vom Leibe zu halten, macht sich der Frauenmantel seine Blätter zunutze. Die gefiederten und gezackten Blätter mögen die Tiere nicht und so halten sie Abstand von dem Bodendecker. Frauenmantel ist ein idealer Lückenfüller im Beet, der sich im Juni und Juli mit einem duftenden gelben Blütenschleier umgibt.
Bereits im Mittelalter wurde Frauenmantel wegen seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften als Arzneimittel angewandt. Auch heute noch wird die Pflanze für die Herstellung von Arzneien gegen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
Balkan-Storchschnabel: pflegeleichter Bodendecker
Der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), auch unter der Bezeichnung Großwurzeliger Storchschnabel oder Felsen-Storchschnabel bekannt, ist äußerst robust und pflegeleicht. Die Pflanze ist nahezu unempfindlich gegen Schädlinge und auch von Schnecken bleibt sie verschont.
Darüber hinaus ist der Balkan-Storchschnabel ein guter Bewohner für den insektenfreundlichen Garten und bildet zur Blütezeit dichte grüne Teppiche. Bienen und andere Insekten nutzen die überwiegend wintergrüne Pflanze ausgiebig als Nektarquelle.
Edeldistel: begehrt bei Bienen und Schmetterlingen
Zwischen Juli und September setzt die Edeldistel mit ihren farbigen Blüten auffallende Farbtupfer in allen Blautönen in den Garten. Die Pflanze ist äußerst robust und hat kaum mit Schädlingsbefall zu kämpfen, auch Schnecken bleiben ihren stacheligen Blättern lieber fern.
In windgeschützten und halbschattigen bis sonnigen Lagen fühlt sich die Edeldistel wohl, ihr ruppiges Äußeres macht sie zur idealen Pflanze für naturnahe Bauerngärten. Während Schädlinge die Edeldistel eher meiden, ist sie bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen eine beliebte Nektarquelle.
Prachtspiere: schneckenresistente Schattenpflanze
Die Prachtspiere, oft auch Astilbe genannt, gedeiht gut in halbschattigen und schattigen Lagen. Zum Glück vieler Gartenfreunde steht die Pflanze nicht auf dem Speiseplan von Nacktschnecken, Ärger über angefressene Blätter ist bei ihr also nicht zu befürchten.
Zwischen Juni und September bringen Prachtspieren mit ihren leuchtenden Blütenrispen ordentlich Farbe in den Garten, das Farbspektrum reicht von Weiß über Cremegelb und Rosa bis hin zu kräftigem Violett und Karminrot.
Sonnenbraut: sonnenliebender Gartenblüher
Ein unkomplizierter und robuster Bewohner im Staudengarten ist die Sonnenbraut (Helenium). Mit ihren intensiv gefärbten Blüten bringt sie zwischen Juli und September über einen langen Zeitraum viel Farbe in den Garten. Das Farbspektrum reicht von Gelb, Orange und Rot bis hin zu warmen Kupfertönen.
Während viele Garteninsekten die Pflanze gern besuchen, muss mit Schneckenbefall kaum gerechnet werden. Nur die frischen Triebe sollten geschützt werden, diese locken manche Schneckenarten an.
Schneckenresistente Kräuter: von Bärlauch bis Zitronenmelisse
Wer draußen einen Kräutergarten anlegen möchte, braucht sich um Schnecken nicht groß zu sorgen. Tatsächlich machen die Tiere um duftende Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Bärlauch einen großen Bogen. Auch Estragon, Beinwell, Bohnenkraut und Zitronenmelisse stehen nicht auf ihrem Speiseplan.
Eine Ausnahme bilden Petersilien-Jungpflanzen, Dill und Majoran. Auch Basilikum muss extra geschützt werden - die Pflanze wird gerne Opfer von Nacktschnecken.
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